Oktober 2024: Ein Tagebuch voller Herzlichkeit, Überraschungen und… wackeliger Moskitonetze!
Zum allerersten Mal verbringen wir eine ganze Woche direkt auf dem Schulgelände unserer Hand in Hand Community School in Kasambya. Mit Sack und Pack – und einer gehörigen Portion Abenteuerlust – tauchen wir in den Alltag der Schule ein und erleben alles hautnah, von den Morgenappellen um 7 Uhr bis zum letzten Sonnenstrahl um 19 Uhr, wenn die Dunkelheit einsetzt und das Abendessen ruft. Ja, wir sind mittendrin, Hand in Hand!
Das Abenteuer beginnt – und wie früh! Es ist noch dunkel, als um 5:30 Uhr das Wecksignal tönt. Die Augen noch halb geschlossen, quälen wir uns aus den Betten und beginnen den Tag mit kaltem Wasser (die Duschen gehen selten!) und einem Morgenritual, das allen Schülern, Lehrern und uns eine gewisse Ehrfurcht vor dem frühen Morgen einflößt.Doch so ein gemeinsamer Start schweißt zusammen – spätestens beim Morgenappell, wenn die Schulhymne erschallt und die Kinder singend in die Klassen marschieren. Übrigens, ein Mathelehrer hat das Lied selbst geschrieben und komponiert! Wer hat gesagt, dass Mathelehrer nicht kreativ sein können?Die Kinder malen mit Begeisterung, und wir entdecken echte kleine Künstler. Auch zum Frühstück und Mittagessen lassen wir uns mitreißen: Hier ist „Posho“ der Star – ein dicker Maisbrei, der für uns anfangs eher eine Herausforderung ist. Die Kids sind routiniert; sie bringen ihr eigenes Geschirr mit und genießen jede Portion.Und Mittendrin auch die drei Jahreszeiten Einige aus unerem Zeam haben Bücher und Bilder mitgebracht, um den Kindern Jahreszeiten zu erklären, die es hier am Äquator nicht gibt.Ein kleiner Sofortbild-Drucker eines Mitreisenden zaubert den Kindern ein Lächeln ins Gesicht, als sie zum ersten Mal eigene Fotos in Händen halten.Eine Ode an den Sport und alle stolzen Kicker! Unsere zwei mitgereisten Sport-Trainer sind die Helden der Fußballmannschaften. Wir alle spüren: In den Pausen wird nicht nur Fußball gespielt, sondern hier werden auch Freundschaften geschlossen und Sprachbarrieren übersprungen. Herzliche Überraschungen, Tänze und… Moskitonetze! Ja, wir haben unsere Nächte in einem echten „Prinzessinnenzimmer“ verbracht – dem Computerraum, liebevoll dekoriert mit selbstmontierten Moskitonetzen.Und wenn das Licht mal wieder ausfällt und das Wasser nicht fließt – dann improvisieren wir halt mit Regenwasser! Denn was zählt, ist die Zeit miteinander.Unabhängigkeitstag und das große Finale. Am 8. Oktober feiern wir alle Ugandas Unabhängigkeitstag. Eine Marschkapelle zieht mit uns durch das Dorf, und auf dem Sportplatz präsentieren die Kinder voller Stolz ihre Tänze, Lieder und Gedichte. Der Höhepunkt des Tages: ein echtes Fußball-Match.Letzter Tag und ein tränenreicher Abschied Der letzte Morgen ist still. Jeder von uns ist in Gedanken versunken, auch wenn wir fröhlich mit den Schülern auf dem Hof die Zähne putzen – heute sogar mit Mineralwasser, weil die Duschen mal wieder trocken sind. Als wir dann zum Auto gehen, stehen alle Lehrer und alle Schüler Spalier. Ein letztes Winken, ein tapferes Lächeln, und dann laufen uns sogar die Kleinsten johlend hinterher. Erst, als wir um die Ecke sind, verstummt der Lärm und im Auto ist es ganz still, abgesehen von einem leisen Schniefen irgendwo in der hinteren Reihe.