Landwirtschaft

Hand in Hand for a better life

(Father Charles Convention e.V.)

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Die Landwirtschaft ist derzeit die einzig mögliche Einnahmequelle. Um hier erfolgreich zu sein, lernen die Bewohner, wie sie aus ihrer Subsistenzwirtschaft eine systematische Überschuss-produktion gestalten.

 

Wir freuen uns riesig. Heute hat unser Mitglied Gabor beschlossen sich zukünftig um das Ressort Landwirtschaft zu kümmern.

Er kam vor Ort in Kasambya gleich mit vielen Ideen um die Ecke. Wir sind gespannt.

27. Juni 2016 - Von Ferkeln und Saatgut

Schwein gehabt, könnte man sagen - Die Nachricht, die uns aus Kasambya erreicht ist schweinisch gut. Ein weiterer Schritt in die Unabhängigkeit. Es wurde ein Lehr-Schweinestall direkt im Dorf errichtet. Wofür fragen Sie sich? Die Dorfbewohner lernen hier nicht nur den Umgang mit Ferkeln, sondern auch wie eine Schweinezucht funktioniert. Schon nach 12 Monaten können einstige Ferkel selbst Ferkel bekommen. diese Ferkel können dann zu einem guten Preis verkauft werden. Doch das ist nur eine der guten Nachrichten. Die Dorfgemein-schaft hat beschlossen ein Landwirtschaftsfachgeschäft zu eröffnen, um die Bauern im Dorf mit qualitativ hochwertigen Saatgut zu versorgen. Dadurch verbessert sich die Ernährungssituation und wirtschaftlich gesehen, können die Bauern mehr Gewinn beim Ernteverkauf erzielen. Hilfe zur Selbsthilfe – in Kasambya funktioniert es.

15. April 2014

Die Landwirtschaft kann mittlerweile auf gute Erfolge zurückblicken. Die Mehrheit der Bewohner hat das Prinzip der Zwischenlagerung begriffen und immer mehr schließen sich der Genossenschaft an. Das Grundstück, auf dem die Schule gebaut werden soll, wird zwischenzeitlich gemeinsam mit Mais bebaut.

30. August 2012

Die letzte Maisernte wird getrocknet. Anschließend kommt sie in das neue Lagergebäude.

21. April 2012 - Genossenschaftsgebäude kurz vor der Inbetriebnahme 

Die Errichtung eines Genossenschaftsgebäudes mit Lagerräumen, in denen die Bauern Mais, Bohnen und Erdnüsse für die nächste Aussaat sowie ihr gesamtes Erntegut solange lagern können, bis der höchste Preis erzielt werden kann, wurde beschlossen. Die benötigten Backsteine sind bereits von den Bewohnern für den Bau der neuen Schule produziert worden und sollten aufgrund höherer Priorität des Lagerhauses Verwendung finden. Nur wenige Monate nach der Ernte kann sich der Preis für Mais fast verdoppeln. Mit dem Verkauf des Erntegutes des gesamten Dorfes könnten  Zwischenhändler, die mit den einzelnen Bauern feilschen ausgeschaltet und aufgrund besserer Kenntnis der Marktsituation in der Stadt  bessere Preise erzielt werden. Bisher wurde Mais vor allem als Verkaufsfrucht angesehen und wenig konsumiert, da eine  Maismühle nur weit entfernt vorhanden ist, und die Kosten für den Transport und das Mahlen gescheut wurden. Die geplante Anschaffung einer Mühle verbessert als erstes die Ernährung der Dorfbevölkerung und ermöglicht eine weitere Veredelung des Maises zu Mehl, welches in den Städten sehr nachgefragt wird.Mit diesen beiden großen Vorhaben (Lagerhaus und Maismühle) und einer  soliden Ausbildung  der Buchführung hoffen wir, dem Dorf soweit geholfen zu haben, dass es keiner weiteren größeren finanziellen Unterstützung im landwirtschaftlichen Sektor bedarfDas “Hand in Hand“ Team in Kasambya wurde bestärkt, nur noch solche Dorfbewohner zu unterstützen, die an der Fortbildungen und den Zusammenkünften teilnehmen und bei gemeinschaftlichen Aktivitäten mitarbeiten.

Januar 2011 - Besuch unseres Landwirtschaftsexperten in Kasambya

Während eines einwöchigen Besuches unseres Landwirtschaftsexperten Dr. Jürgen Dengel aus Deutschland im Januar 2011, konnte sich dieser von dem großen Angagement und der Qualifikation von Julius Kyeyune als lokalem landwirtschaftlichen Berater überzeugen. Der Erfolg der Unterweisungen und Beratung der Dorfbevölkerung in  nachhaltiger Landwirtschaft waren bereits sichtbar und trugen erste Früchte. Am Ende des Aufenthalts wurde vom Komitee eine Prioritäten-Liste erstellt und  als Aktionsplan 2011 mit den geschätzten Kosten formuliert.Die Schaffung eines  COOP-Verkaufstelle für im landwirtschaftlichen Sektor benötigtes Gerät bzw. Materialien wurde beschlossen und mit Kapital versehen. Vorerst wird nur die vom einzelnen Bauern bestellte Ware eingekauft und von ihm  bar oder auf Kredit plus Zinsen erstanden.Ein nochmaliger und damit letzter Kauf von Saatgut durch “Hand in Hand“ Deutschland wurde dem Dorf mitgeteilt.

2011

Mit einem Kredit für Landkauf wird Julius Kyeyune als "Muster-Farmer" an das Dorf gebunden und beauftragt aus dem Aktionsplan 2010 diejenigen Maßnahmen zu vermitteln, die nach seiner Ansicht langfristig zu einer Verbesserung der landwirtschaftlichen Situation beitragen können. Gekauftes landwirtschaftlichem Gerät gehört der Gemeinschaft und wird ausgeliehen. Ausgegebenes  Saatgut (Mais, Bohnen, Erdnüsse) muss nach der Ernte mit Aufschlag zurückgegeben werden. Weiterhin soll die Dorfgemeinschaft geübt werden für die Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um dann später in einer Kooperative aufzugehen. 

Erreichte Ziele 2010

Schwierigkeiten  bei der Bildung eines „Wir-Gefühles“ kamen zum Ausdruck. Solange es etwas umsonst gibt, sind alle dabei. Wenn Fortbildung oder gemeinschaftliche Aktivitäten gefordert werden, dann lässt die Teilnahme bzw. die Begeisterung nach. Um Mitglied  der “Hand-in-Hand“  Gemeinschaft zu werden, wird ein kleiner Mitgliedsbeitrag eingefordert, der teilweise nicht bezahlt wird. Die zum Ausleihen gekauften Gerätschaften waren sehr willkommen aber nicht ausreichend. Die besseren Erträge mit dem neuen Saatgut wurden gewürdigt und das ausgegebene Saatgut mit Aufschlag zurückgegeben, von der Gemeinschaft (Kooperative) gelagert, um es dann für die zweite Saat wieder an die Bauern auszugeben. Die landwirtschaftlichen neuen Maßnahmen, die Julius  unterrichtete, sind von den engagierten Mitgliedern übernommen worden. Diese Kulturmaßnahmen müssen durch zusätzliche Arbeit langfristig durchgeführt werden, um Erfolg zu zeigen. Prävention und langfristige Planung sind in diesem Kulturkreis und der lokalen Lebenssituation schwer zu vermitteln.  Es stellte sich, wie überall in Afrika heraus, dass die Frauen besonders interessiert sind. Erfreulicherweise sind sie mit 50% im “Hand in Hand“ Komitee vertreten. Es wurde in Kasambya entschieden, die Hilfsmassnahmen nur noch denjenigen Dorfbewohnern zukommen zu lassen, die bereitwillig mitarbeiten.  

25. Februar 2010 - Wir setzen auf Push & Pull

Nachhaltige, pestizidfreie Landwirtschaft gehört zu unseren Strategien. DerStängelbohrer, Afrikas schlimmster Mais-Schädling, kann die gesamte Ernte zerstören. Das internationale Insekten Forschungs-Institut ICIPE hat zusammen mit der lokalen Bevölkerung in Kenia eine erfolgreiche "Push-pull"-Strategie entwickelt: Rund um das Maisfeld wird Napiergras (ein Futtergras) gepflanzt, dessen Duft den Stängelbohrer anzieht. Der Schleim des Napiergrases tötet einen Großteil der Stängelbohrerlarven ab. Zwischen den Maisreihen wird die die bohnenverwandte Pflanze Desmodium angepflanzt, deren Duft den Stängelbohrer aus dem Feld vertreibt. Napiergras ‚zieht’ den Stängelbohrer aus dem Feld, Desmodium ‚stößt’ ihn aus dem Feld: Ein gut funktionierendes"Push & Pull"-System auf das wir die Dorfbewohner in Zukunft schulen werden.


30. September 2009 - Landwirtschaftliche Situation schlimmer als vermutet!

Unser Landwirtschaftsexperte Dr. Hans-Jürgen Dengel hat mit einem Zensus die landwirtschaftlichen Verhältnisse in Kasambya untersucht. Die ersten Ergebnisse sind selbst für den erfahrenen Entwicklungshelfer schockierend. Die Schulung der Bewohner hat zwar deutlich sichtbare Fortschritte für sie gebracht, aber auch gezeigt, dass sie hier noch erhebliche Defizite haben. Hier die ersten Ergebnisse des landwirtschaftlichen Zensus:

  • 82% der betroffenen Bevölkerung leiden mehr als 2 Monate und 47%. Mehr als 3 Monate Hunger, da bei ihnen die zur Verfügung stehende  Ackerfläche viel zu gering ist, und die Böden anscheinend ausgelaugt sind.
  • Es fehlt an landwirtschaftlichen Geräten, wie zum Beispiel Hacken, Rechen, Gießkannen und Schubkarren. Zum Kauf haben sie kein Geld.
  • Durch den fehlenden Anbau von z. B. proteinhaltigen Feldfrüchten können sich die Bewohner nicht ausgewogen ernähren. Sichtbar wird  das an den aufgedunsenen Bäuchen der Kinder. Deren Ernährung basiert fast ausschließlich auf Kohlehydraten.
  • Es fehlt an Geld um Saatgut und Geräte zu kaufen.
  • Es fehlt an Lagermöglichkeiten. Geerntete Feldfrüchte müssen sofort  konsumiert werden. Der Rest verfault oder wird durch Insektenbefall ungenießbar.
  • Zu wenige und zum Teil kranke Nutztiere bringen zu wenig Fleisch auf den Tisch. Die ausgewogene Ernährung wird damit noch schwieriger. Zum Ankauf von Nutztieren vor allem Hühnern und Schweinen fehlt das Kapital.